30. August Rückfall

Lange nicht geschrieben, aber jetzt gibt es Neuigkeiten, zwar keine Guten.....

 

Acanto hat wieder gehustet. Sehr dolle, so wie vor vier Jahren. Donnerstags hat er angefangen, Dienstags kam der Tierarzt. Und leider wieder dieselbe Prozedur wie damals, damit wir halt sehen können, inwieweit er verschleimt ist und wie schlimm die Bronchien verengt sind.

Also am darauffolgenden Dienstag, den 22.08.2017 zur Bronchoskopie gefahren. 

Die Ergebnisse haben wir am Freitag letzte Woche bekommen, ich schaue mal, dass ich das abfotografiere und hier einstelle. 

Er ist nicht so doll betroffen wie damals, aber er hat eben wenig, aber zähen Schleim und etwas verengte Bronchien. Blutgaswerte waren aber so gerade noch im Rahmen bzw. leicht erhöht. 

Diesmal sind aber keine Bakterien daran beteiligt gewesen, sondern "nur" eine allergische Reaktion auf was-auch-immer. Das kann eine schimmelige Stelle im Stroh gewesen sein (das Heu haben wir ja jeden Tag in der Hand zwecks wässern, da zwar ganz sicher kein Schimmel dran), das kann auch irgendeine neue Allergie sein.

Die Bauern rundherum haben zu der Zeit die Felder bestellt, wer weiß, was da rüber geflogen ist. 

Der Tierarzt meint "akute mittelgradige allergische Reaktion". Da er ja nun mal chronisch krank ist, kann sowas leider immer mal passieren, ich hoffe, ich war diesmal wieder schnell genug und wir haben das in 14 Tagen ab heute auch wieder überstanden und für lange Zeit Ruhe.

Er kommt jetzt auf Späne, um das Milben- und Schimmelmilieu soweit wie möglich zu reduzieren und ich spare dann schon mal auf einen Inhalator (800-900 Euro, wer also Geld über hat und nicht weiß, wohin damit, hierher!). Damit könnte ich in einem akuten Schub inhalieren (Kochsalzlösung oder Cortison) und wenn mir mal weit in die Zukunft gucken (hoffentlich ganz weit), dann werde ich das wohl öfter nutzen müssen.

Zur Zeit kriegt er Ventiplus und Cortison (Equisolon) für insgesamt 18 Tage.

Er selbst ist wieder gut drauf, der Husten hatte sich schon mit Ventiplus gelegt, das muss aber nix heißen, da die Bronchien weit gestellt werden dadurch, wir müssen da mal abwarten wie es ist, wenn alle Medikamente abgesetzt sind. 

Ich bewege ihn zur Zeit so wie er kann (gestern konnte er gut, da war er ganz schön übermütig), hauptsache die Lunge wird belüftet. Und so langsam muss er auch wieder ernsthaft ran, sonst wird der mir steif wie eine Bahnschwelle.

 

 

Was gab es sonst in der letzten Zeit?

Ich habe versucht, ihn auf Gebiss umzustellen. Einfach weil ich wirklich Probleme hatte, ihn im Galopp runder zu bekommen. Er hat sich auf die Hand gelegt und ich konnte ihn nicht mehr sitzen, so dass ich nicht ordentlich über den Sitz das Pferd zusammen halten konnte. 

Ja, ich weiß, wenn ich besser reiten könnte.... Ja, ich weiß, das sollte ich erstmal lernen, bevor ich ein Gebiss rein schnalle usw. usf. Aber wir haben uns da im Kreis gedreht: Er hat mich nicht sitzen lassen, hat vorne gezogen, ich konnte ihn nicht zusammen halten und wir sind dann im Galopp da wild rumgeeiert. Gesund war das weder für ihn noch für mich und Kondition haben wir so auch nicht bekommen.

 

Also dachte ich "komm, 1000 Pferde werden mit Gebiss geritten, versuch es mal". 

Also normales Gebiss rein - schön, wenn man so gar nix in der Hand hat. Also ich rede von wirklich gar nix. Ja, wir konnten so traben und galoppieren, aber der Kopf war nie vor der senkrechten :-( 

Also ein teures Sprenger-Gebiss gekauft, soll ja bei Pferden mit Gebiss-Problemen gut sein - siehe oben

Dann kam der Arien Kurs, da war jemand, der mich und Acanto überhaupt nicht kennt und der sollte mal seine Meinung zu meiner Gebiss-Reiterei sagen. 

Sein Fazit: Ich mache gar nix mit der Hand und er geht trotzdem nicht an den Zügel und verkriecht sich, eventuell könnte man da mit Stange was machen.

Also eine Stange besorgt und tatsächlich war die Stange das Gebiss, was er am ehesten akzeptiert hat. Ich hatte mir eine Frist gegeben bis August, also nicht gleich das Gebiss wieder in die Ecke feuern, sondern uns Zeit geben, sich daran zu gewöhnen.

 

Gut, die Gebisse hängen jetzt alle im Schrank und Acanto trägt wieder seinen LG-Zaum. Ich weiß nicht, ob ich das Problem bin, weil ich dann auch gar nicht vorne "anpacke" (Verbindung halte) oder ob ich das nicht kann, weil er sich verkriecht? Wobei, andere Pferde reite ich auch mit Gebiss und sterbe da nicht gleich. Wahrscheinlich können Acanto und ich nur ohne.

Für mich ist es wesentlich entspannter ohne Gebiss und ich glaube für ihn auch. Durch die Gebissreiterei haben wir zumindest den Galopp einigermaßen hin bekommen, ich kann ihn besser sitzen und er ballert sich nicht mehr so auf meine Hand. 

Wobei, jetzt nach der Krankheitspause fangen wir bestimmt wieder von vorne an. ;-)

 

Der Zahnarzt war auch wieder da, Acanto durfte wieder ein bisschen schlafen und hat die Haken weg gemacht bekommen.

 

Ansonsten geht es der restlichen Mannschaft gut; wir üben fleißig weiter alle zwei Wochen in der Reitstunde und ich freu mich jedes Mal, wenn ich zum Stall komme und er mich mit großen Augen und Ohren anschaut. 

 

Fotos habe ich in einem extra Beitrag vorher schon hochgeladen!