2011

Ein neuer Stall musste her und zwar schnellstmöglich! Und weil der liebe Gott uns lieb hat, hat er Luftlinie 1 km einen schöne kleinen Pensionstall, mit Halle, Platz, Wiesen ohne Ende und guter Versorgung aus dem Boden gestampft.

Wir haben uns den Stall angeguckt und wirklich blöde Fragen gestellt ("die kriegen hier auch Wasser, oder?"), trotzdem durfte wir im Mai 2011 einziehen.

Und es ist wirklich unglaublich wie schnell Acanto sich berappelt hat. Er muss nicht mehr um seine Heuration kämpfen, kriegt ausreichend Heu vor allen Dingen, steht mit 8 anderen Wallachen Sommer wie Winter den ganzen Tag auf der Wiese, "muss" nur Nachts in die Box um seine Ration zu verputzen.

Ab Juli hab ich dann auch angefangen, Acanto stetiger zu arbeiten. Und stieß schnell auf das nächste Problem. Ich halte mich nicht für den super Reiter, hab mir jedoch zugetraut, ein junges Pferd einzureiten und auszubilden (wenn man nicht für Reitstunden bezahlen kann, muss man sowas in jungen Jahren machen :-) ). Acanto hat sich jedoch hinterm Gebiss verkrochen, keine Anlehnung gesucht, auch wenn man die Zügel fast gar nicht angefasst hat.

Wir (mit wir, mein ich übrigens immer Holger und mich, er wollt ja auch mit Rusty lernen und hatte seine eigenen Probleme, vielleicht gibt´s da ja auch mal ne HP) suchten uns also kompetente Hilfe.

Eine Reitlehrerin für alle Reitweisen offen, haben wir gefunden! Sie hat kurz geguckt, einige Gebisse mitgebracht zum ausprobieren, aber Acanto biss sich immer noch fast in die Brust, sobald er die Trense drauf hatte.

Also: LG-Zaum! Mein Gott, fand ich das am Anfang schrecklich. Für mich fühlte sich das so an, als ob Acanto mit Kopf hoch, Hals rausgedrückt nur durch die Gegend latscht.

Unsere Reitlehrerin belehrte mich eines besseren und auch wenn ich wußte, dass nicht ich die Anlehnung erzwingen kann, sondern das Pferd sie suchen muß, war es doch ein lehrreicher Weg für mich. Überhaupt: Soviel wie ich im letzten Jahr über das reiten und Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, etc. gelernt habe, da weiß ich nicht, wie ich früher überhaupt ein Pferd locker reiten konnte (hab ich das überhaupt?).

Was haben wir in dem halben Jahr gelernt?

- erstmal das vorwärts

- geradeaus laufen :-)

- Bahnfiguren (ja, das finde ich erwähnswert)

- Anlehnung suchen

- Rücken aufwölben

- Schwung entfalten

- Taktreinheit erhalten

- Tempiwechsel in den Gangarten

- Seitengänge an der Hand und von oben (o.k. rechts ist noch unser Baustelle)

- galoppieren

Das alles natürlich schön losgelassen und mit sowenig Hilfen wie möglich, soviel wie nötig.

Lernen muß ich noch:

GANZ VIEL, aber vor allen Dingen, geduldiger zu sein und feiner zu werden.

 

Ach, wir haben noch was gelernt:

Acanto ist wenig schreckhaft, wenn dann ist es nur Show, wenn ich es ihm dann zeige (ja, ich soll es eigentlich ignorieren und nicht "wichtig" machen :-) ), ist alles wieder o.k.

Und neugierig und verspielt! Da er alles in´s Maul nimmt, haben wir Ende 2011 gelernt eine Pylone hochzuheben. Mittlerweile sind wir auf einen Ball umgestiegen, den kann er hochheben und kurz, ganz kurz, festhalten. Wir üben jetzt ihn auch ein Stück zu tragen, aber das gehört in das Jahr 2012.

 

Und wir können das Plie, auch das noch in den Anfängen, aber das wird!

 

Putzen wird völlig überbewertet!