2009 und 2010

Die ersten 1,5 Jahre waren wirklich keine schönen Jahre, Acanto ging es nicht gut.

Aber der Reihe nach:

 

Nach seinem Einzug wurde er natürlich direkt vom Tierarzt untersucht, entwurmt und alles fertig gemacht für die FN-Papiere. Wir dachten noch, dass wir sein geringes Gewicht schnell in den Griff kriegen, entwurmen, genug Futter und das wird schon. Weit gefehlt.

Als allererstes hat Acanto Fohlenwarzen bekommen, nix wildes, aber schon ein Zeichen für ein nicht ganz intaktes Immunsystem.

Dann kam eine schlimme Kolik, die Nacht am Stall verbracht, zig Mal den Tierarzt kommen lassen bis es besser wurde. Durch sein geringes Gewicht war das natürlich noch schwieriger zu bewältigen. Ein Bluttest zeigte sehr schlechte Leberwerte, also wurde erstmal das behandelt.

Nachdem das Problem behoben war, nahm er leider immer noch nicht wie gewünscht zu. Weitere Blutwerte zeigten eine Entzündung, aber woher? Der Verdacht auf Magengeschwür stand im Raum und er bekam Pronutrin. So langsam aber sicher nahm er Gewicht zu kurz, bevor ich beschlossen hatte, nicht auch noch den Winter 2010 mit einem zu dünnen Pferd durchstehen zu müssen. Ich hätte ihn sonst in die Klinik gefahren. Der Zahnarzt hat ihm seine Zähne geraspelt und grundsätzlich stand einem gesundem Pferd nichts mehr im Wege. Auch wenn er arge Probleme mit dem Fellwechsel hatte und diverse kleinere Wehwehchen (Schuppen, etc.) noch nicht auf ein ganz intaktes Immunsystem schließen ließen.

Tja, wenn man selber füttern würde.....

 Ich versuche die Geschichte abzukürzen und nicht allzuviel schmutzige Wäsche zu waschen, jedoch war der damalige Offenstall nicht die richtige Lösung für Acanto. Zumindest nicht, ohne ausreichend Heu. Obwohl den Stallbesitzern klar war, dass Acanto so gut wie rund um die Uhr Rauhfutter braucht, wurde in unserer Abwesenheit "ein Händchen voll" verfüttert und kein Wasser aufgefüllt. Leider wurde mir das erst klar, als noch eine Einstallerin im Jahr 2011 dazu kam und doppelte Kontrolle da war.

Ich verurteile mich heute noch dafür, dass ich doch relativ lange, trotz "komischen Gefühls" dort geblieben bin.....

 

Natürlich hab ich trotzdem versucht mit Acanto zu arbeiten, lt. Zahn- und Tierarzt stimmt das Alter nämlich ungefähr und wir haben viel am Boden gemacht, ihn langsam mit der Longenarbeit vertraut gemacht, hauptsächlich jedoch geputzt und rumgekaspert. Komischerweise machte er auch (mit Ausnahme der Kolik natürlich) nie einen kranken oder lethargischen Eindruck. Immer fröhlich, immer froh, könnte man sagen. Und gerade da meinte der Tierarzt, dass so Pferde häufig Probleme sprichwörtlich "in sich rein fressen" und nach außen alles relaxt wirkt und innerlich sind sie gestresst..

 

Vergesssen darf ich auch nicht, dass im Jahr 2009 sein "Bärenbruder" eingezogen ist.

Nachdem "Else" zurück gegangen und klein Acanto eingezogen ist, sagte mein Mann, der über 190 cm groß ist: "Der ist ja klein, da kann ich ja gar nicht drauf." Und irgendwie sagte er das nicht nur einmal. Also haben wir beschlossen, dass er erstmal Reitunterricht, WESTERN, nimmt und wenn ihm das Spaß macht und er dabei bleiben will, dann kann er sich ja ein Pferd kaufen.

Und so kam es dann und Rusty (www.plueschbaer-rusty.jimdo.com), geb. 2002, Fjord-Hannoveraner-Mix, gehört seitdem auch zu unserer Familie, die außer uns noch aus zwei Katern "Tequila & Bonetti" und der RBA-Hündin "Jara" (www.rba.jimdo.com) besteht.

Acanto und Rusty sind wirklich die besten Kumpel. Sicherlich auch dadurch, dass es keine Streitereien um die Führungsrolle gibt, Rusty ist Chef und Acanto darf dafür seinen Schutz genießen. Ab und zu könnten die beiden sich ruhig weniger gut verstehen, leider kann der eine nicht mehr ohne den anderen und das Geschrei ist groß, wenn einer sich zu weit entfernt. Auch einer unserer Trainingspunkte. :-)